Orotsäure (Vitaminoid)

Physiologische Bedeutung

Orotsäure, auch als Uracil-4-Carbonsäure bezeichnet, wurde erstmals 1904 aus Kuhmolke isoliert (griech. oros, Molke). Lange Zeit trug Orotsäure auch die Bezeichnung Vitamin B13. Orotsäure ist allerdings im eigentlichen Sinne kein Vitamin, da sie im Organismus endogen aus den Aminosäuren Asparaginsäure und Glutamin gebildet werden kann.

Orotsäure ist die biologische Vorstufe der Pyrimidinnukleotide und damit für die Proteinbiosynthese, die Bildung von Phospholipiden und den zellulären Energiestoffwechsel von zentraler Bedeutung. Orotsäure kann die Leistungsfähigkeit des Herzens durch Induktion der ATP-Produktion und Optimierung des Energiestoffwechsels der Myokardzellen verbessern. In ihren günstigen Eigenschaften auf das kardiovaskuläre System ergänzen sich Orotsäure und Magnesium. Orotsäure wird daher in Form des Magnesiumorotats vor allem in der adjuvanten Therapie von Herz-Kreislauf-Erkrankungen eingesetzt.

Natürliches Vorkommen

Die Milch von Kühen (50 bis 100 mg/1), Schafen (325 mg/1) und Ziegen (60 bis 300 mg/1) ist relativ reich an Orotsäure.

Anwendungsgebiete

Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Orotsäure wird als Magnesiumorotat vor allem in der Therapie der koronaren Herzerkrankung und bei Bluthochdruck eingesetzt. In Studien an Patienten mit Angina pectoris konnte durch die adjuvante Gabe von Magnesiumorotat die Anzahl der Angina pectoris-Anfälle, der Blutdruck und der Nitratverbrauch deutlich gesenkt werden.

Leistungssport

Untersuchungen an Sportlern deuten darauf hin, dass Magnesiumorotat die körperliche Leistungsfähigkeit bei Ausdauersportarten günstig beeinflusst.

eubiopur Newsletter